Der Bau und Betrieb einer zentralen Klärschlammverbrennungsanlage für ganz OWL in Bielefeld wird die Bielefelder Klimaschutzziele verhageln. Dass die Müll- und Klärschlammverbrennung CO2- oder klimaneutral sind, ist ebenso falsch wie, dass Atomkraftwerke nachhaltig sind. Wissenschaftlern und wissenschaftlich denkenden Technikern und Ingenieuren sind diese Wahrheiten bekannt. Denn u.a. unsere Ikea-Möbel landen schneller in der MVA, als die Bäume für deren Herstellung nachwachsen können.
Dass der Bielefelder Klärschlamm ortsnah in Bielefeld behandelt und die enthaltenen Wertstoffe wie Phosphor zurückgewonnen werden, ist selbstverständlich. Das aber jetzt zu dem Müll noch der Klärschlamm aus ganz OWL mit LKWs nach Bielefeld transportiert und verbrannt werden soll, ist aus unserer Sicht eine Fehlentscheidung.
Zudem gibt es für die Klärschlammverwertung in einer Monoverbrennungsanlage, wie es die Stadtwerke beantragt haben, trotz jahrzehntelangem Betrieb solcher Anlagen, noch immer kein wirtschaftliches Phosphorrecyclingverfahren. Für unser Urin und unsere Sch…… und andere in unserem Abwasser befindlichen „Zutaten“, die letztendlich im Klärschlamm landen, sollten wir uns solidarisch für die beste Technologie der Entsorgung und dem damit verbundenen wichtigen Phosphorrecycling einsetzen. Jetzt wieder, vor allem den Heeper Bürgerinnen und Bürgern zusätzliche gesundheitliche Belastungen zuzumuten ist unsolidarisch.
Die Bielefelder Kommunalpolitik scheint diese wichtige Zukunftsentscheidung weitgehend zu ignorieren und ausschließlich den Stadtwerken zu überlassen. Denn bei der aufschlussreichen Anhörung zum Planfeststellungverfahren für den Bau der Monoverbrennungsanlage in Heepen am letzten Dienstag war, außer von der Wähler:innengemeinschaft BÜRGERNÄHE, kein weiterer Kommunalpolitiker anwesend.