Nach dem Vorbild zahlreicher Kommunen und Regionen setzt sich die Wählergemeinschaft BÜRGERNÄHE schon seit 2008 für eine 100% erneuerbare Region OWL ein!
Damals waren der Auslöser die drastischen Auswirkungen und Gefahren des Klimawandels, welche uns allen mit dem UN-Klimabericht Ende 2007 deutlich aufgezeigt worden sind, um aktiv zu werden. Denn die wetterbedingten Naturkatastrophen und die damit verbundenen volkswirtschaftliche Schäden gehen auch an Bielefeld nicht vorbei.
Aufgrund der aktuellen Energiekrise ist es spätestens heute unbedingt erforderlich, auch in Bielefeld eine deutliche Trendwende für den Klimaschutz und einer nachhaltigen Sicherung unseres Energiebedarfs zu bewirken.
Schon 2008 hatte sich gezeigt, dass das damalige Ziel der Bielefelder Politik bis 2020 eine 40%-ige CO2 -Reduzierung und eine 20%-ige Nutzung von Erneuerbaren Energien zu erreichen, nicht ausreichend war! Im Gegensatz dazu gab es schon 2008 rund einhundert Regionen und Kommunen in Deutschland, die sich das Ziel gesetzt hatten, ihre Energieversorgung mittel- bis langfristig zu 100% aus Erneuerbaren Energien (EE) zu bestreiten! Solche Projekte gehen weit über die bisherigen Bielefelder Ratsbeschlüsse zum Klimaschutz hinaus und sichern heute 7,1 Mio. Menschen auf einer Fläche von 12,7 % des Bundesgebiets eine sichere und bezahlbare Energieversorgung!
Eine 100%-EE-Region deckt ihren Energiebedarf vollständig aus Erneuerbaren Energien, wirtschaftet energieeffizient und nutzt umfassend alle regionalen Möglichkeiten. Das 100%-EE-Ziel ist immer mit einer positiven Wirtschafts- und Regionalentwicklung verbunden. Es schafft vor Ort Einkommen, denn das investierte und erwirtschaftete Kapital bleibt in unserer Stadt und unserer Region.
Durch das rasche Steigen der Energiekosten bei gleichzeitigem Sinken der Kosten für Erneuerbare Energien waren sind heute letztere für private Haushalte und für die Industrie konkurrenzfähig.
BÜRGERNÄHE strebt dabei keine Bielefelder Insellösung, losgelöst von anderen Netzverbünden an. Vielmehr ist es unser Ziel, dass sich Bielefeld und Ostwestfalen mit anderen 100%-Erneuerbaren-Energie-Regionen vernetzt. Eine dezentrale Energieversorgung durch verhältnismäßig kleine Anlagen, die sich schnell installieren lassen, kann schon heute optimal dem regional und zeitlich unterschiedlichen Energiebedarf angepasst werden. Ihr Ausbau reduziert zugleich den Bedarf an neuen, konventionellen Groß-Kraftwerken und neuen teuren Stromnetzen. Die großen Windparks in den ländlichen Regionen von OWL, mehr PV-Freiflächenanlagen und Wasserkraftwerke können für einen regionalen Ausgleich von Energieverfügbarkeit, -erzeugung und -nutzung an jedem Standort jederzeit gewährleisteten!
Durch eine 100%-EE-Region wird auch der ökologisch verträgliche Übergang zur Elektromobilität gesichert. Neben einer emissionsfreien Fortbewegung durch Fuß- und Radverkehr sind Elektroantriebe im Öffentlichen Personenverkehr mit Bahnen und Bussen auch die Zukunft für den motorisierten Individualverkehr. Erneuerbare Energien sind der Motor der Stadt- und Regionalentwicklung und schaffen zukunftssichere Arbeitsplätze und Einkommen!
Unsere Stadtwerke haben die Aufgabe, jetzt endlich den politischen Beschluss umzusetzen, jährlich mit den Bürgerinnen und Bürgern ein zukunftsorientiertes Energiekonzept zu entwickeln und fortzuschreiben. Dies ist möglich durch die Reduzierung des Energieverbrauchs und die kombinierte Nutzung verschiedener Technologien zur Nutzung von Wind, Biomasse, Sonne, Wasser und Erdwärme. Statt nur „Ratschläge“ zu geben und Forderungen an die Bürgerinnen und Bürger zu stellen, müssen diese aktiv an der Energiewende beteiligt werden!
Wir haben bereits seit 2008, u.a. in unseren Wahlprogrammen für Bielefeld und OWL das scheinbar Unmögliche gefordert! Aktuell wird wohl allen klar, dass wir mit unserem Ziel einer 100%-Erneuerbare-Energie-Region OWL auf dem richtigen Weg waren und sind!
Siehe auch: 100% EE Regionen – Bündnis 100% Erneuerbare Energien (100ee.de)
Gut Wilhelmsdorf
83 Grad Celsius… was soll das heißen? Gerade wird medial viel über eine möglicherweise beschleunigte Deindustrialisierung in Deutschland aufgrund der stark steigenden Gaspreise diskutiert. Wir sind in unserer Hofmolkerei dank der von uns betriebenen Biogasanlage auf dem Hof bereits fast vollständig energieautark! Bei einer Molkerei ist der Heißwasserbedarf enorm hoch. Im Pasteur erhitzen wir die Milch kurzzeitig auf über 74 Grad Celcius und bei der Reinigung der Anlagen muss das Reinigungsmittel-Wasser-Gemisch über 80 Grad Celsius erreichen, um eine optimale Reinigungswirkung zu erzielen.
Der Gasmotor der Biogasanlage, der aus dem Gasgemisch der Gärbehälter Strom produziert, erzeugt viel Abwärme. Diese Wärme leiten wir über eine Nahwärmeleitung in die Molkerei und aktuell kommt die mit 83 Grad Celsius an. Das ist ein klasse Wert, denn das bedeutet, wenn es kein Gas mehr über das Gasnetz gäbe, könnten wir immer noch Milch in unserer Molkerei produzieren! Die Reinigungsprozesse würden nur länger dauern, weil der Temperaturunterschied zwischen Heiz- und gewünschter Reinigungstemperatur nicht so hoch ist. Neben der für uns sehr wertvollen Abwärme produziert die Biogasanlage gemeinsam mit den PV-Anlagen auf unseren Dächern Strom für ca. 500 Haushalte und die Windräder auf unseren Grünlandflächen leisten ebenfalls einen enormen Beitrag zur regionalen Versorgung mit erneuerbaren Strom. Eine weitere PV-Anlage auf unserem Molkereidach ist in Planung
Alle sprechen über eine Neuausrichtung der Wirtschaft hin zu erneuerbaren Energien. Bei uns sind wir schon fast am Ziel! Nur in der Mobilität müssen wir uns noch weiterentwickeln und weg vom Diesel. Das wird vermutlich noch etwas dauern. In der Auslieferung unserer Biokiste nutzen wir aber immerhin in der Bielefelder Innenstadt schon E-Lastenräder. Und ein E-Weidemann (unsere wichtigste Maschine auf dem Hof) kommt bald zur Vorführung. Mehr zu den erneuerbaren Energien auf unserem Hof auf der Webseite: https://bit.ly/3rJeBTH
#erneuerbareenergie#energiewende#gutwilhelmsdorf
Ja, ein guter Baustein für eine 100% EE-Region-OWL. Denn Biogasanlagen sichern eine Grundlast, auch dann, wenn die Sonne nicht scheint, oder wenn sich die Windräder nicht drehen. Klar, wenn sie allerdings mit Mais betrieben werden, ist allerdings nicht wirklich sinnvoll!